Der Lagereingang
Nach der Gefangennahme und der anstrengenden Reise erreichten die Gefangenen müde und hungrig die verschiedenen Lager. Dort angekommen wurden sie desinfiziert, geimpft und registriert. Jedem wurde eine Nummer zugeteilt, die sie auf Deutsch auswendig lernen mussten, um auf die endlosen täglichen Appelle antworten zu können.
Auf der großen interaktiven Karte sind die verschiedenen Internierungslager eingezeichnet. Die Lager auf dem Reichsgebiet (Deutschland, Österreich, Polen und die Tschechoslowakei), wurden mit einer römischen Zahl gekennzeichnet, die ihren Militärbezirk angibt, und einem Buchstaben oder einer Zahl für die Lage im jeweiligen Bezirk.
Eine Auswahl der mehr als 400 Fotos, die der in den Lagern von Luckenwalde, Sandbostel und Fallingbostel internierte Offizier Vittorio Vialli heimlich aufgenommen hat, sind zu sehen. Ihm gelang es mit Unterstützung seiner Gefährten, eine kleine Leica-Kamera zu verstecken, nachdem ihm seine Zeiss Super Ikonta abgenommen worden war, und seine Gefangenschaft in den verschiedenen Lagern zu dokumentieren.
Zusammen mit den Original-Dokumenten, die von den Familien oder von ehemaligen Internierten selbst an die ANRP übergeben wurden, finden wir einige Identifikationsplaketten. Auf jeder Plakette waren die Seriennummer und der jeweilige Lagercode eingraviert.
In der Erinnerung war der Hunger für die Lagerinsassen die schlimmste Qual. Die allmähliche Reduzierung der Nahrungsrationen war ein machtvolles Mittel, um den Widerstand und den Mut der Gefangenen zu brechen, und sie dazu zu bringen, mit den Deutschen zusammenzuarbeiten, um bessere Lebensumstände zu erwerben.